Siegfried und Frieda Kirchheimer

Siegfried Kirchheimer
(* 28. August 1887, Nieheim)

Frieda Kirchheimer
(* 7. Juli 1894, Mainz)
geb. Marx

Siegfried Kirchheimer kam 1887 im westfälischen Nieheim zur Welt. Seine Eltern waren Sandel und Gelle Kirchheimer. Nach einer abgeschlossenen Lehre zum Schuhmacher zog er 1914 nach.
Dort lebte seit 1918 auch die Schneidermeisterin Frieda Marx, die 1894 in Mainz als Tochter eines Buchhalters zur Welt kam und dort aufwuchs.

In Erfurt lernte sie Siegfried Kirchheimer kennen und lieben, im Mai 1919 fand dort auch ihre Hochzeit statt. Noch im selben Jahr zog das junge Paar in die Eisenach Goethestraße 25a, wo beide gemeinsam im November 1919 einen Schuhwarenhandel eröffneten.
Am 12. März 1920 kamen ihr erstes Kind Ingeborg und am 2. Januar 1925 die zweite Tochter Ruth zu Welt.

Während der Pogromnacht 1938 wurde die Wohnung der Kirchheimers gestürmt und völlig verwüstet. Bald darauf erpressten die Behörden die Aufgabe des Schuhgeschäftes.
Noch rechtzeitig gelang es Ingeborg per Ausreisegenehmigung nach England zu flüchten. Auch Ruth konnte in Sicherheit gebracht werden: sie wurde nach Frankreich geschmuggelt und überlebte dort den Holocaust versteckt in einem Kloster.

Siegfried und Frieda Kirchheimer hatten kein Glück. Nachdem sie lange vergeblich versucht hatten, selbst eine Ausreisegenehmigung zu erhalten,  wurden sie am 9. Mai 1942 aus Eisenach ins Ghetto Belzyce deportiert, wo sie später ermordet wurden.

Ihre Stolpersteine liegen seit 2009 in der Goethestraße 25a.

Recherche:
F. Rothe

Text:
F. Rothe
A. Lambrecht

Bilder:
F. Rothe