Marie Oppenheim

Marie Miriam Oppenheim
(* 29. Dezember 1912, Eisenach)
geb. Ochs

Marie Ochs wurde 1912 als das fünfte der sieben Kinder von Karl und Mathilde Ochs in Eisenach geboren. Gemeinsam lebte die Familie in der Stolzestraße 5.

Mit etwa 20 Jahren dürfte Marie den aus Bad Hersfeld stammenden Leo Oppenheim kennengelernt haben, den sie am 18. August 1934 in Eisenach heiratete. Gemeinsam zogen die beiden dann ins nahe Bebra, wo Leo im elterlichen Geschäft für Manufakturwaren mitarbeitete.

Leider blieb den beiden keine lange glückliche Ehe vergönnt, denn mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und der systematischen Ausgrenzung der jüdischen Mitbürger nahm alles eine dramatische Wende. Nach der Pogromnacht 1938 wurde Leo Oppenheim verhaftet und nach Buchenwald gebracht. In dieser Zeit blieb Marie bei ihrer Schwiegermutter in Bebra. Leo wurde zwar im Frühjahr 1939 wieder entlassen, aber nur unter der Vorgabe, das Deutsche Reich so schnell wie möglich zu verlassen.
Das tat Leo auch – ohne Marie. Er wanderte im September 1939 nach England aus, von wo er später nach Australien abgeschoben wurde.

Marie hingegen gehörte zu den am 30. Mai 1942 aus Bebra deportierten Juden und Jüdinnen, wurde ins Vernichtungslager Sobibor gebracht und dort am 3. Juni 1942 ermordet.

Ihren Stolperstein findet man vor dem früheren Haus ihrer Eltern in der Stolzestraße 5.

Recherche:
F. Rothe

Text:
F. Rothe
A. Lambrecht

Bilder:
F. Rothe