Jenny Rothschild kam 1897 im hessischen Netra als Tochter von Hermann und Johanna Rothschild zur Welt und heiratete 1920 den ebenfalls aus Netra stammenden Moritz Stern. Zusammen zogen beide 1924 nach Eisenach, wo Moritz in der Alexanderstraße 8 eine Viehhandlung eröffnete.
Beide bekamen zwei Söhne: zuerst Arthur und 1929 folgte Gerhard Stern.

Als unter den Nationalsozialisten die Repressionen gegen Juden und Jüdinnen immer schlimmer wurden, entschloss sich Familie Stern zur Auswanderung. Moritz Stern und Sohn Arthur gelang 1939 die Flucht nach Palästina, Jenny und Gerhard wollten später folgen.

Jenny Stern betrieb unterdessen in der Georgenstraße 36 eine Pension, in der Gerhard Stern ihr aushalf – seit 1939 durfte er als Jude keine öffentliche Schule mehr besuchen. Die Pension Stern wurde für viele Juden und Jüdinnen die letzte Station vor der Flucht, für manche auch die Flucht in den Freitod.

Familie Stern sollte die Wiedervereinigung jedoch verwehrt bleiben: Jenny und ihr dreizehnjähriger Sohn Gerhard Stern wurden am 9. Mai 1942 ins Ghetto Belzyce deportiert.
Ihre Stolpersteine befinden sich am Ort Jennys Pension Stern in der Georgenstraße 36.