Hildegard Grünewald
(* 6. Juli 1897, Eisenach)
Hildegard wurde 1897 als Tochter von Siegmund Simon Grünewald (*1859, Simmern) und Emilie Esther Wolf (*1861, Barchfeld) geboren. Beide heirateten am 4. März 1891 in Bebra.
Schon 1892 kam Hildegards älterer Bruder Rudolf in Kassel zur Welt. Es soll noch einen weiteren Bruder gegeben haben, zu dem aber weitere Informationen leider fehlen. Vor Hildegards Geburt siedelte Familie Grünewald nach Eisenach in die Bahnhofstraße 41 (heute Bahnhofstraße 17) um.
Hildegards Vater war in Eisenach als Kaufmann tätig und führte ein Herrenbekleidungsgeschäft. Auch ihr Bruder Rudolf erlernte den Beruf des Kaufmannes.
Über Hildegards Werdegang ist leider nichts überliefert. Da sie später in eine Nervenheilanstalt kam, liegt der Verdacht einer geistigen oder körperlichen Behinderung nahe. 1934 starb Hildegards Vater und 1935 auch ihre Mutter, beide wurden auf dem jüdischen Teil des Eisenacher Hauptfriedhofes bestattet.
Ihr Bruder Rudolf Grünewald heiratete 1935, 1937 wurde sein Sohn Klaus geboren. Zu dieser Zeit wohnte die kleine Familie am Karlsplatz 18. Rudolf aber konnte mit seiner Frau und Sohn Klaus 1939 über England in die Vereinigten Staaten auswandern.
Hildegard hingegen muss um 1939 in die Jocobysche Nervenheilanstalt in Bendorf-Sayn eingewiesen worden sein. Im Adressbuch 1938/39 war sie noch in Eisenach gemeldet.
Am 22. März 1942 wurde Hildegard mit 95 weiteren Heiminsassen ab Koblenz deportiert. Das Ziel der Deportation war Izbica, wo Hildegard bald darauf ermordet wurde.
Recherche:
F. Rothe
Text:
F. Rothe
A. Lambrecht
Bilder:
F. Rothe

