Von griechischer Mythologie auf mittelalterlichen Gemäuern…

Der Kartausgarten ist heute eine grüne Oase am südlichen Rand des Stadtzentrums und erfreut sich zu jeder Jahreszeit großer Beliebtheit für einen kurzen Spaziergang oder einen Moment der Ruhe. Die Ursprünge des Gartens liegen einige Jahrhunderte zurück:
Im Jahr 1378 siedelten sich Mönche des Erfurter Kartäuserklosters in Eisenach an und erhielten 1380 die Erlaubnis zum Bau eines Klosters vor dem damaligen Frauentor im Süden der Stadt. Dieses Kloster bestand nur kurze Zeit, da es bei einem starken Hochwasser des Krimmelbachs 1393 stark beschädigt wurde. In der Folge siedelten die Mönche auf eine unweit gelegene Anhöhe über, die sie durch Terrassierung nutz- und bebaubar machten. Das Kartäuserkloster stellte die letzte Klostergründung im mittelalterlichen Eisenach dar und die größte seiner Terrassen bildet noch heute das Zentrum des nach ihm benannten Gartens.
Im Jahr 1378 siedelten sich Mönche des Erfurter Kartäuserklosters in Eisenach an und erhielten 1380 die Erlaubnis zum Bau eines Klosters vor dem damaligen Frauentor im Süden der Stadt. Dieses Kloster bestand nur kurze Zeit, da es bei einem starken Hochwasser des Krimmelbachs 1393 stark beschädigt wurde. In der Folge siedelten die Mönche auf eine unweit gelegene Anhöhe über, die sie durch Terrassierung nutz- und bebaubar machten. Das Kartäuserkloster stellte die letzte Klostergründung im mittelalterlichen Eisenach dar und die größte seiner Terrassen bildet noch heute das Zentrum des nach ihm benannten Gartens.
Neben einer Kirche und einem benachbarten Kapitelhaus bestand das Kloster aus Wirtschaftsgebäuden, einem Friedhof und Gärten mitsamt Fischteichen. Im Zuge der Reformation wurde das Eisenacher Kartäuserkloster durch plündernde Bauern so schwer beschädigt, dass es schließlich am 24. April 1525 offiziell aufgelöst wurde, wenn auch zunächst noch Mönche anderer Eisenacher Klöster hier untergebracht blieben.
Während der Garten ab 1694 als fürstlicher Küchengarten fungierte und einige verbliebene Wirtschaftsgebäude anstelle der heutigen Wandelhalle noch lange in Nutzung blieben, dienten Klosterkirche und Kapitelhaus zunächst als Heulager und Badehaus. Nachdem man 1549 jedoch Dachziegel der Kirche für Ausbesserungen auf der Wartburg verwendete, verfiel diese und wurde zur weiteren Verwendung ihres Baumaterials letztlich abgetragen.
Einzelne Reste der Kirche aber haben sich, von vielen Betrachtern unerkannt, bis heute erhalten – das im Jahr 1700 erbaute Gärtnerhaus wurde auf erhaltenen Grundmauern und Kellern der einstigen Klosterkirche errichtet. Diese Keller dienten Ende des 17. Jahrhunderts wahrscheinlich auch als vorübergehendes Domizil der gerade erst wiederbelebten Eisenacher Münze.
1788 wurde die bis dato als Küchengarten genutzte Anlage unter Herzog Carl August zu einem Ziergarten umgestaltet, der bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein durch eine Reihe von exotischen sowie heimischen Pflanzen den Charakter eines botanischen Gartens annahm. 1822/23 erfolgte ein Umbau des vom Hofgärtner Hermann Jäger bewohnten Gärtnerhauses im klassizistischen Stil, das dabei u.a. einen Salon, auch Teezimmer genannt, erhielt. In Anerkennung von Jägers Diensten als Hofgärtner schenkte ihm Großherzogin Sophie in den 1860er Jahren einige kostbare französische Bildtapeten, die die mythischen Geschichten von Amor und Psyche veranschaulichen.
Mit diesen kunstvollen Tapeten ausgeschmückt, gehört das Teezimmer heute zum Thüringer Museum Eisenach und stellt eine wirkliche Sehenswürdigkeit der Stadt und einen würdevollen Veranstaltungsort dar, der seine Erscheinung über die Jahrzehnte weitgehend bewahren konnte. Einzig die dem Gärtnerhaus einst vorgelagerten Gewächshäuser, in denen sich z.B. Zitruspflanzen, aber auch Kakteenbeete befanden, mussten in den 1990er Jahren aufgrund ihrer Baufälligkeit abgerissen werden und wurden dabei durch schattenspendende Pergolen ersetzt.
Bilder:
Früher:
Sammlung Alexander Lambrecht
Fotografie
um 1950 (?)
Heute:
Alexander Lambrecht
Fotografie
30. Oktober 2023