Henriette Katz
(* 18. August 1857, Herdecke)
geb. Seligmann
Siegfried Salomon Katz
(* 17. Januar 1886, Eisenach)
Magda Katz
(* 25. April 1892, Eisenach)
geb. Goldschmidt
Helmut Ernst Katz
(* 27. September 1913, Eisenach)
Käthe Katz
(* 31. Januar 1912, Karlsruhe)
geb. Dreyfuß
Henriette Seligmann stammte aus dem nordrhein-westfälischen Herdecke, wo sie 1857 geboren wurde. Die Familie zog später nach Hagen, wo Henriette 1880 den aus Eisenach stammenden Salomon Katz (1847-1918) heiratete, mit dem sie anschließend nach Eisenach zog. Das Ehepaar hatte dreizehn gemeinsame Kinder, von denen drei noch im Kindesalter starben und ein Sohn im Ersten Weltkrieg fiel.
1936 zog Henriette Katz zu einer ihrer Töchter in Frankfurt a.M. bzw. 1938 zu einer anderen Tochter ebenda. Nach der Deportation beider Töchter zog sie 1941 in ein Altersheim, von wo aus sie 1942 – an ihrem 85. Geburtstag – ebenfalls nach Theresienstadt deportiert wurde. Dort starb sie 1943.
Siegfried Salomon Katz wurde 1886 als eines der dreizehn Kinder von Henriette und Salomon Katz in Eisenach geboren. Die Familie wohnte an der Rennbahn 28. Sein Vater betrieb in der Stadt mehrere Geschäfte, u.a. dort eines für Getreide- und Landproduktehandel.
Nach seinem Schulabschluss absolvierte Siegfried eine Ausbildung zum Kaufmann im väterlichen Betrieb, den er bald darauf übernahm.
Magda Goldschmidt kam 1892 in Eisenach zur Welt und war das einzige Kind von Leopold und Lotte Goldschmidt. Sie wuchs in der Katharinenstraße 96 auf, wo ihre Eltern ein Rohproduktegeschäft mit An- und Verkauf von Lumpen, Knochen und Metall betrieben.
Im Jahr 1912 heiratete sie Siegfried S. Katz und zog zu ihm an die Rennbahn 28.
Ein Jahr später, am 27. September 1913, wurde der gemeinsame Sohn Helmut Katz geboren. Er wuchs in Eisenach auf und besuchte das städtische Realgymnasium in der Schmelzerstraße. Nach dem Abschluss erlernte auch er den Kaufmannsberuf im familieneigenen Geschäft.
Im Jahre 1937 heiratete Helmut die 1912 in Karlsruhe geborene Käthe Dreyfuß, deren Eltern dort ein Weiß- und Webwarengeschäft führten und neben ihr noch zwei weitere Kinder hatten.
Auch Käthe zog nach der Hochzeit zur Familie Katz an die Rennbahn 28. Eine glückliche Ehe und eigene Kinder waren den beiden allerdings nicht mehr vergönnt. Schon ein Jahr später begann mit dem Novemberpogrom die systematische Verfolgung der Juden in Deutschland.
Wie viele andere jüdische Mitbürger wurde auch die gesamte Familie Katz am 9. Mai 1942 aus Eisenach ins polnische Ghetto Belzyce deportiert. Dort wurden Siegfried, Magda, Helmut und Käthe schließlich ermordet.
Ihre Stolpersteine sowie der von Henriette Katz finden sich heute am Ort ihres früheren Wohnhauses an der Rennbahn 28.
Recherche:
F. Rothe
A. Lambrecht
Text:
F. Rothe
A. Lambrecht
Bilder:
F. Rothe





