Dr. Siegfried Wolff
(* 22. Januar 1888, Gnesen)
Als Sohn von Sanitätsrat Louis Wolff und dessen Frau Luise kam Siegfried Wolff 1888 im Gnesen (heute Gniezno) im heutigen Polen zur Welt.
Nach dem erfolgreichen Schulbesuch absolvierte er ein Medizinstudium in München, Breslau, Freiburg und Heidelberg. Anschließend praktizierte er von 1914 bis 1920 als Arzt in seiner Heimatstadt Gnesen, musste seine Heimat allerdings verlassen als die Stadt nach dem Ersten Weltkrieg an Polen fiel.
Dr. Siegfried Wolff zog daraufhin nach Eisenach in die Karthäuserstraße 74 (heute Wartburgallee 74) und machte sich in den folgenden Jahren in der Stadt einen Namen als geachteter Arzt an einer privaten Kinderklinik.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten hatte auch er mit Repressalien und Ausgrenzung zu kämpfen und durfte ab 1938 seinen Beruf nicht mehr ausüben.
In der Folge floh er aus Eisenach nach Amsterdam. Doch auch dort blieb er nicht in Sicherheit. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande wurde Siegfried Wollf in Westerbork interniert, 1944 ins KZ Theresienstadt und schließlich nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.
In Eisenach erinnert neben seinem Stolperstein vor dem Haus Wartburgallee 74 außerdem die nach ihm benannte Dr.-Siegfried-Wolff-Straße an ihn.
Recherche:
F. Rothe
Text:
F. Rothe
A. Lambrecht
Bilder:
F. Rothe

